Leo Tolstoi


Vegetarische Informationen der Algarve, Portugal


Eine Episode aus Tolstois Leben

Leo Tolstoi,

der große russische Schriftsteller und Philosoph, war ein unberechenbarer Mann.

  • Seine Intelligenz war bemerkenswert und seine zahlreichen Rollen und Berufungen hatten sehr unterschiedliche Auswirkungen auf sein Leben.
  • Er ernährte sich vegetarisch und erklärte, der Mensch müsse die Fleischnahrung aufgeben, wenn er sich moralisch weiterentwickeln wolle.

Dazu fällt mir auch ein schönes Zitat des ehemaligen Anführers der indischen Unabhängigkeits-bewegung des 20. Jahrhunderts, Mahatma Gandhi, ein:

  • „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“

Zurück zu Leo Tolstoi.

  • Nachdem er sich zum Vegetarismus bekannt hatte, folgten zwei seiner Kinder seinem Beispiel.
  • Seine Frau und eine Tante, die bei ihnen wohnte, konnten sich aber nicht dazu entschließen, kein Fleisch mehr zu essen.
  • Tolstoi war kein Missionar und wollte keinem seine Meinung aufzwingen, doch konnte er es nicht lassen, seine Mitbewohner wegen deren Gewohnheiten zu hänseln.
  • Eines Abends kam seine Tante zum Abendessen an den gedeckten Tisch.
  • Als sie sich setzen wollte, fand sie auf ihrem Stuhl ein Huhn und ein Tranchiermesser.
  • Erschrocken und mit fragendem Blick wandte sie sich zu Tolstoi.

Der erwiderte in aller Ruhe und voller Genugtuung:

  • “Wir wussten, dass du Huhn wolltest, aber keiner von uns wollte es töten!“
  • Ja – die lieben Hühner … Ich will ja auch kein Missionar sein, aber ab und zu muss ich doch die Zähne zusammenbeißen, wenn ich mal im Supermarkt vor dem mit Eiern vollgepackten Regal stehe.
  • Meistens steht ein interessierter Käufer davor, studiert aufmerksam das  Angebot – und greift sich die billigste Großpackung.

Ich weiß, Toleranz und Sparen sind angesagt.

  • Aber wird nicht zu oft am falschen Ort gespart?
  • Muss Huhn wirklich auf engstem Raum unzumutbar zusammenrücken und rekordmäßig Eier legen, damit Mann/Frau beim Eierkauf sparen kann?
  • Sogenannte Ur-Hühner legten pro Jahr 6 – 12 Eier, um sie auszubrüten, heutzutage werden Hühner in Massentierhaltung dazu gezwungen, im selbenZeitraum 300 Eier zu legen.
  • „ Bio-Eier aus Freilandhaltung“ das klingt natürlich schonmal nicht schlecht.
  • Doch auf den zweiten Blick ist auch das nicht das Gelbe vom Ei.

Denn die Freilandhaltung muss natürlich“ so rentabel wie irgend möglich sein:

  • Daher werden Hennen in extrem großen Herden gehalten.
  • Herden mit Tausenden von Tieren lösen aber Panik aus, so dass der zur Verfügung stehende Platz gar nicht genutzt wird.
  • Hühner leben ursprünglich in selbst gebildeten Gruppen von höchstens 20 Tieren in einem klar abgegrenzten Lebensraum!
  • Sie können übrigens 10 – 15 Jahre alt werden. Die glücklichen Freilandhennen“ dagegen erwartet nach maximal anderthalb Jahren der Tod im Dienste der Eierindustrie.
  • Wenn ich mir dies alles vor Augen halte, dann werde ich ab jetzt gar nicht mehr vor einem mit Eiern überfüllten Regal im Supermarkt stehen!
  • Entweder hole ich mir die Eier direkt vom Kleinbauern oder ich verzichte ganz darauf – Alternativen gibt es ja genug.
  • Dazu möchte ich mich diesmal mit einem Zitat von Charles Darwin (britischer Naturforscher 1809 – 1882) verabschieden:
  •  „The love for all living creatures is the most noble attribute of man.”
  •  “Alle Lebewesen zu lieben ist die edelste Eigenschaft des Menschen.“

Text: RED.AM