Leo Tolstoi,
der große russische Schriftsteller und Philosoph, war ein unberechenbarer Mann.
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Seine Intelligenz war bemerkenswert und seine zahlreichen Rollen und Berufungen hatten sehr unterschiedliche Auswirkungen auf sein Leben.
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Er ernährte sich vegetarisch und erklärte, der Mensch müsse die Fleischnahrung aufgeben, wenn er sich moralisch weiterentwickeln wolle.
Dazu fällt mir auch ein schönes Zitat des ehemaligen Anführers der indischen Unabhängigkeits-bewegung des 20. Jahrhunderts, Mahatma Gandhi,
ein:
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„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“
Zurück zu Leo Tolstoi.
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Nachdem er sich zum Vegetarismus bekannt hatte, folgten zwei seiner Kinder seinem Beispiel.
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Seine Frau und eine Tante, die bei ihnen wohnte, konnten sich aber nicht dazu entschließen, kein Fleisch mehr zu essen.
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Tolstoi war kein Missionar und wollte keinem seine Meinung aufzwingen, doch konnte er es nicht lassen, seine Mitbewohner wegen deren Gewohnheiten zu
hänseln.
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Eines Abends kam seine Tante zum Abendessen an den gedeckten Tisch.
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Als sie sich setzen wollte, fand sie auf ihrem Stuhl ein Huhn und ein Tranchiermesser.
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Erschrocken und mit fragendem Blick wandte sie sich zu Tolstoi.
Der erwiderte in aller Ruhe und voller Genugtuung:
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“Wir wussten, dass du Huhn wolltest, aber keiner von uns wollte es töten!“
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Ja – die lieben Hühner … Ich will ja auch kein Missionar sein, aber ab und zu muss ich doch die Zähne zusammenbeißen, wenn ich mal im Supermarkt vor dem mit
Eiern vollgepackten Regal stehe.
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Meistens steht ein interessierter Käufer davor, studiert aufmerksam das Angebot – und greift sich die billigste Großpackung.