Pilzwanderung Algarve


Pilzwanderung an der Algarve mit Dieter Honstrass,Pilzschule,Martins Kulinarium,Carvoeiro,Lagoa,Portugal

Pilzwanderung in der Algarve

Lange heftige Regenschauer bei milden Temperaturen,danach ein paar Tage Sonnenschein,dann wieder leichtes Nieselwetter,das alles im Dezember–beste Voraussetzungen für eine gute Pilzsaison in der Algarve!Eine Freude für jeden Sammler, gäb’s da nicht eine ganz entscheidende Einschränkung:

  • Die Verwechslungsgefahr mit den Giftpilzen.
  • Wer kennt sich da schon wirklich aus?
  • Wo es doch noch nicht einmal entsprechende deutschsprachige Pilzführer für diese Region gibt?

Nehmen wir nur mal die Röhrlinge (das sind die Pilze mit dem Schwamm darunter,nicht die mit den Lamellen):

  • In Deutschland kennt man sie doch als fast ausnahmslos gute Speisepilze.
  • Natürlich gibt’s da noch den Gallenröhrling,der durch seinen bitteren Geschmack ein ganzes Pilzgericht verderben kann.
  • Aber wer das einmal erlebt hat,weiß sich zu helfen und probiert ein verdächtiges Exemplar erst einmal im rohen Zustand.
  • Bleibt noch der wirklich giftige Satanspilz,aber diese Pop-Art-Version der Röhrlinge ist nun wirklich unverwechselbar.

Ganz anders in der Algarve.

  • Da schlägt das Herz des Pilzgourmets und–sammlers zunächst höher beim Anblick dieser wundervollen braunen Exemplare mit Schwamm darunter,die auch roh ganz mild und aromatisch schmecken.
  • Im Winter sind sie teilweise massenhaft unter Pinien zu finden.
  • Sie schmecken dann auch noch gebraten ganz vorzüglich–nur der Magen-Darm-Trakt wehrt sich ein paar Stunden später heftig.

Und bis vor kurzem gab es keine warnenden Ratgeber.

  • Dann kam Dieter Honstraß.
  • Eigentlich war’s ja der Hasenröhrling, der ihn zu uns in die Algarve lockte.
  • Und zwar eine ganz besondere,hoch giftige Abart,die in Nord-und Mitteleuropa gar nicht vorkommt.
  • Laut Hörensagen fand man sie aber vor nicht allzu langer Zeit in der Algarve–für Dieter Honstraß als begeistertem Pilzforscher ein faszinierendes Motiv für eine Reise in die Wälder von Monchique.
  • Inzwischen freilich hat sich sein Fokus erheblich erweitert–bis hin zu den Trüffeln,jener ebenso köstlichen wie kostbaren Spezies,die sogar in Südportugal geeignete Lebensbedingungen vorfindet.

Und glücklicherweise hat er sich entschlossen,sein Wissen nicht nur der Fachwelt,sondern auch interessierten Laien zur Verfügung zu stellen:

  • Zum Beispiel in Form von Pilzwanderungen in den Wäldern der Algarve.
  • Wir folgen ihm gern an einem milden Dezembertag, irgendwo in der Picota um Monchique.
  • Unter den etwa einem Dutzend Pilzliebhabern herrscht erwartungsvolle Spannung.
  • Die feucht-warme Witterung bietet schon mal gute Voraussetzungen.

Das Ziel der Wanderung erweist sich als viel versprechendes Gelände mit üppiger
Vegetation:

  • Uns erwarten lichte Baumgruppen aus Pinien,Korkeichen und Eukalyptus.

Und tatsächlich:

  • Pilze in den unterschiedlichsten Variationen,wohin man auch schaut.
  • Das geschulte Auge des Pilzexperten freilich hat sofort eine Standorteinschätzung getroffen.
  • „Saurer Boden.Nicht unbedingt geeignet für die Trüffelzucht.
  • Aber das ist jetzt ja auch nicht unser Thema.“
  • Dieter Honstraß schreitet zügig voran.Na ja,nicht wirklich.
  • Schon nach wenigen Metern stoppt er abrupt.
  • Vorsichtig dreht er einen fast völlig unter dichtem Laub versteckten Pilz aus dem Waldboden heraus.
  • Der Edelreizker.
  • Wie alle Reizker streng ortsgebunden.
  • Ein prima Speisepilz und im Grunde ganz leicht zu erkennen an folgenden Merkmalen…
  • Übrigens auch in Deutschland sehr häufig, aber dort wird er kaum gesammelt.
  • Die Deutschen konzentrieren sich ja nur auf Steinpilze und Konsorten,Pfifferlinge und Champignons.

Was ihnen da alles entgeht Dieter Honstraß erklärt es exemplarisch an Hand der Funde:

  • Der violette Rötelritterling,der Perlpilz,der Erbsenstreuling,der Hallimasch und und und…
  • Die Teilnehmer,eine bunte Mischung aus Pilzneulingen,Fortgeschrittenen und interessierten Feinschmeckern,überschütten Dieter Honstraß mit Fragen.

Sie lauschen gebannt den temperamentvoll dargebotenen Erläuterungen ihres Pilzführers,lassen sich von seiner Begeisterung mitreißen und profitieren mit Vergnügen von seinem reichen Wissensschatz.

Sie merken gar nicht,wie sich ihr Fokus langsam verschiebt:

  • Auf einmal geht’s nicht mehr nur um Essbarkeit und Geschmack.
  • Es gibt ja so viel mehr Wissenswertes über Pilze zu erfahren!
  • Natürlich kommt auch der Gourmet im Pilzfreund auf seine Kosten,denn im Anschluss an die Wanderung werden die essbaren Speisepilze kulinarisch verwertet.
  • Sie schmecken vorzüglich und sind natürlich frei von unerwünschten Nebenwirkungen.

Der Genuss des Hasenröhrlings,der auf den ersten Blick einen sehr essbaren Eindruck macht und an wohlschmeckende Röhrlinge erinnert,verursacht Übelkeit und Magenschmerzen.

  • In Deutschland ist er so gut wie unbekannt.
  • Recht häufig,teilweise sogar in großen Mengen,finden wir im Dezember den wohlschmeckenden Edelreizker.
  • Der Violette Rötelritterling wächst auch in der Algarve und schmeckt recht gut.

Er gleicht einem hübschen Stein und ist nur dem geübten Auge erkennbar:

  • Der Erbsenstreuling,in jungem Zustand essbar und empfehlenswert.

Text: B.D./AM

Dieter Honstrass

Unterwegs in absolut traumhafter Umgebung:

Auenlandschaften, Eukalyptus-, Pinien- und Korkeichenwälder

Wer weiß schon, dass die im Verhältnis zu anderen Jahreszeiten regenreicheren Wintermonate die Hauptsaison für Pilze auf der Iberischen Halbinsel sind? Und wer es noch nicht erlebt hat, darf sich gern überzeugen: Vermutlich 80 bis 90 Prozent der dort vorkommenden Pilze sind Arten, die es auch bei uns in Deutschland gibt. Bloß eben zu einer etwas anderen Jahreszeit. Nicht selten sind sie anders dimensioniert, farblich abweichend und von der Erscheinungszeit anders geordnet. Zwischen Oktober und März; genauso wie bei uns im Herbst, lädt eine große Pilzvielfalt zum Entdecken und Kennenlernen ein: die farbenprächtigen Saftlinge, Steinpilze und andere Röhrlinge, Kaiserlinge, Austernseitlinge, Raufüße,
Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge, der Graue Leistling, Herbsttrompeten, Boviste und andere Bauchpilze, Ritterlinge, Rüblinge, Butterpilze und andere Schmierröhlinge, Gelbfüße, Riesenschirmlinge, Schopftintlinge, verschiedene Hallimasche, reichlich Champignons, Täublinge und Edelreizker und viele andere Arten (sogar Trüffeln!).

 

Text: Dieter Honstrass

Während wir uns in Mitteleuropa durch vier Jahreszeiten pilzkundlich navigieren dürfen, kennt man an der südwestlichsten Spitze von Europa dagegen nur zwei Jahreszeiten: Sommer- und Regenzeit. Und die Regenzeit, das ist in der Algarve Pilzzeit! Trüffeln, Morcheln, Lorcheln, diverse Röhrlinge, Stoppelpilze, Herbsttrompeten, Edel- und Blutreizker ,Täublinge, Ritterlinge ,Korallen sowie reichlich Pfifferlinge. Und als besondere Köstlichkeit: Kaiserlinge. Schlemmer wissen: “Silber, Gold und Kleider sowie die Freuden der Liebe entbehrt das Leckermaul leicht, aber Kaiserschwämme wahrlich nicht “ wusste schon der römische Dichter MARTIAL sich zu begeistern. Das Algarve Magazin und die deutsche Pilzschule bieten gemeinsam und regelmässig in der Winterzeit Grund-Seminare für Einsteiger und weiterführende Seminare für fortgeschrittene Pilzsammler, in Martins Kulinarium in Carvoeiro an. Pilzlehrfilm statt Pilzbuch: Es gibt kein Pilzbuch über Pilze in Portugal. - Wer also Pilze an der Algarve sicher bestimmen will, kommt am neuen Lehrfilm auf CD: “100 Pilze in Portugal - Pilze der Algarve” inklusive Begleitheft nicht vorbei.

 

Text: Dieter Honstrass

 

Näheres dazu auf:
www.pilzlehrfilm.de