Exotische Früchte Algarve


Exotische Früchte Informationen der Algarve, Portugal

Gaby Wagner informiert:


Nicht nur Gold, Silber, Gewürze oder andere Luxusartikel wurden vor ca. 400 Jahren von den portugiesischen Entdeckern aus fernen Ländern in das sich über seine Grenzen hinaus entwickelnde Europa gebracht. Mit eingeschifft wurden auch exotische Früchte, Gemüse und Pflanzen.


Avocado

Auf dem Markt erhältlich sind viele verschiedene, in unterschiedlicher Jahreszeit reifende Sorten, die auch leichte Qualitätsunterschiede aufweisen. Hier hilft nur probieren. Das cremeartige Fleisch ist luft-, metall- und salzfeindlich und verfärbt sich zusehends schwarzgräulich, ohne aber das feine Mandel- Nuss-Aroma zu verlieren. Es gibt zwar zahlreiche Vorschläge, wie man eine angeschnittene Avocado aufbewahren kann – Zitronensaft aufträufeln, luftdicht verschließen, den Avocado-Stein nicht auslösen – doch hat sich keiner so recht bewährt;

schon bald nach der Zubereitung wird das zarte Grün der Speise dunkler und ihr herrlich frisches Aroma geht verloren. Deshalb die Avocado-Gerichte erst kurz vor dem Servieren zubereiten, das Fruchtfleisch immer mit einem Holzlöffel aus den Schalen heben und im letzten Augenblick salzen und pfeffern.


AVOCADO - Persea spp.

Die Schale der runden oder birnenförmigen Avocados kann runzelig oder glatt und glänzend sein, die Farbe variiert von dunkelgrün bis braunviolett. Das hellgrüne Fruchtfleisch ist
butterzart. Avocados haben einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, aber auch viele (gesunde!) Kalorien. Zum Nachreifen zusammen mit einer Banane in eine Papiertüte legen und bei Zimmertemperatur aufbewahren, bis die Frucht im Stielbereich auf Druck leicht nachgibt.

FUERTE-AVOCADO – Persea americana

Diese Avocado-Sorte mit mittelgroßem Stein stammt aus Mexiko. Die Haut ist dünn und grün, das Fleisch hell cremefarben bis gelblich. Von voll ausgereiften Früchten lässt sich die Haut leicht abziehen.

Das Aquacatl ist als Frucht kleiner bis mittelgroßer Bäume aus der Familie der Lorbeergewächse in Mexiko zu Hause, gedeiht aber in allen ihm klimatisch zuträglichen
Landschaften, auch hier in der Algarve.



Nêspera die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica)


In ganz Südostasien wird die Japanische Wollmispel, die zur Familie der Rosengewächse gehört und nicht zur Gattung der Mispeln, kultiviert. Sie gelangte Ende des 18. Jahrhunderts nach
Europa und wird heute in vielen Ländern mit mediterranem oder subtropischem Klima angebaut, wie auf der Iberischen Halbinsel. Darüber hinaus auch in Israel, Indien, USA, Chile und Brasilien.

Die Japanische Wollmispel wurde anfänglich als attraktive
Zierpflanze, als immergrüner Baum, angepflanzt, der eine Wuchshöhe von bis zu zwölf Metern erreichen kann (wenn man ihn nicht zurück schneidet). Die Frucht soll bis zu zehn harte, glatte Samen enthalten (ich habe bis dato nur max. sechs Samenkerne entdeckt), aus denen sich sehr leicht Jungpflanzen
ziehen lassen. Dazu die Kerne einfach in Erde geben und
sich seine eigene Wollmispel für die Fensterbank züchten. Sie eignet sich auch als Kübelpflanze für Terrasse oder Wintergarten. Die Pflanze ist nicht besonders anspruchsvoll, sollte aber am besten mit kalkarmem Wasser gegossen werden, sehr gut ist Regenwasser. Das Holz ist äußerst hart, zum Beispiel werden daraus Lineale hergestellt.

Meine drei Bäume blühen zu unterschiedlichen Zeiten, deshalb kann ich auf gut zwei Monate Erntezeit zurückgreifen. Sollten Sie sich nicht mit der aufwendigen Verarbeitungsweise anfreunden wollen (halbieren, die fein behaarte Haut abziehen, Kerne und das weiße Häutchen, die Kernhülle, entfernen; ich empfehle auch leichte Gummihandschuhe, da sich Haut und Fingernägel verfärben können), lassen Sie die Früchte am Baum – die Vögel freuen sich! Das duftende Fleisch der nêspera ist weiß-gelblich bis orangefarben und je nach Sorte fest oder weich. Es ist saftig und erfrischend, hat einen süßsauren Geschmack und erinnert ein bisschen an eine Mixtur aus Aprikose, Nektarine und Banane (je nach Reifegrad). Unreif schmeckt die Frucht sehr sauer und hinterlässt ein pelziges Gefühl auf Zunge und an Zähnen.

Reife Früchte erkennt man an kleinen braunen Flecken auf der Schale, die kein Zeichen von Verderb sind. Nêsperas sind bei uns in der Algarve bis Ende Mai auf Märkten und in Obstabteilungen der Supermärkte erhältlich.

Nêsperas können roh oder gekocht, mit oder ohne Schale gegessen werden. Ich empfehle allerdings, die Frucht zu schälen, denn die Schale kann sehr bitter schmecken. Gedämpft sind sie besonders aromatisch. Bei uns werden sie vorwiegend in Fruchtsalaten, Kompott (lecker mit weißem Portwein unter einer Baiserhaube überbacken), als Kuchenbelag, scharf-saures Chutney, Gelee oder Konfitüre verwendet. Weiter passen nêsperas ausgezeichnet zur asiatischen Küche, als Saucenabrundung zu
Entenbrust und Geflügel-Curry, zu Garnelen sowieso.

Früchte der Japanischen
Wollmispel enthalten viel
Kalium, Calcium, Phosphor, Beta-Carotin sowie Vitamin A und C und haben eine harntreibende Wirkung.

GABYS TIPP

Gedämpfte Früchte durch ein Sieb streichen oder
in die flotte Lotte geben, um das aufgefangene Püree weiter zu verarbeiten. Neuerdings
werden nêsperas auch in
smoothies mit weiteren
beliebigen Früchten und
einem Eiswürfel in den
Mixer gegeben und treffen mit ihrer erfrischenden Note unsere schon auf den Sommer eingestellten
Geschmacksnerven.

Die getrockneten Kerne,
in einer Küchenmaschine
fein gemahlen, runden als
orientalisches Gewürz
manches Gericht hervorragend ab; das Granulat erinnert an
Nelke und Zitronengras. Als gerösteter Kaffee-Ersatz sollen sie auch zum Einsatz kommen.

Wenn Sie die Möglichkeit und die Freude haben sollten, die nêspera direkt vom Baum ernten zu können, dann schneiden Sie großzügige Rispen ab. Die Früchte halten
sich dadurch länger.

Reife Früchte erkennt man an kleinen braunen Flecken auf der Schale. Sie sind kein Zeichen

von Verderb.




Nêspera - ein heilsames Früchtchen

Die Wollmispel ist eine sehr interessante Frucht. Generell wird ihr nachgesagt, dass sie den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen, das Immunsystem stärken, den Hustenreiz besänftigen und Magenleiden lindern könne. Zudem wirken die Kerne der nêspera harntreibend, so dass sie bei Harnwegsinfektionen unterstützende Dienste leistet.

Naturheilkundlich orientierte Therapeuten verwenden zur Stimulation der Fuß- Reflexzonen Wirkstoffpflaster, in denen auch die Wollmispel (Loquat) enthalten ist. Neben der Stärkung des allgemeinen Wohlbefindens sollen die Früchte entgiftend wirken.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) empfiehlt den Verzehr im Rahmen der Strahlentherapie bei Brusttumoren. Ebenso wie Aprikosen, Wassermelonen oder Orangen gelten die nêsperas in der TCM als Nahrungsmittel, das sich stärkend auf das Yin auswirkt, den Husten lindern und die Schleimbildung positiv beeinflussen soll.

Schöne Haut mit nêspera

In Japan und China

kommt der Japanischen Wollmispel zudem kosmetische Bedeutung bei. Im Kampf gegen unschöne Alters- oder Pigmentflecken wird die für mehrere Monate in
Reiswein gelegte Frucht auf die betroffenen Stellen gestrichen. Äußerlich angewandt hilft zudem ein Sud aus den Blättern der nêspera bei Ekzemen im Kindesalter.

gEFUNDEN

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Pharyngitis, Husten und
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Papayas


Mediziner der westlichen Welt beginnen den gesundheitlichen Wert der Papaya zu erkennen, der Naturvölkern schon seit Generationen bewusst zu seinBscheint. Über 600 Studien
beschäftigen sich allein mit den Heilkräften der Papaya gegen Krebs. Das australische Gesundheitswesen promotet die Frucht sogar offiziell als Krebsheilpflanze.

Die Papaya ist die Königin der Enzyme. Diese Exotin liefert jede Menge davon, die die Fettverbrennung ankurbeln. Sie ist die ideale „Schlankfrucht“. Enzyme kommen unserem Stoffwechsel zugute. Sie spalten nämlich Eiweiß auf, sorgen dafür, dass es auch am Wirkungsort, der Zelle, ankommt und dort den Fettabbau vornimmt. Menschen mit einer schlecht funktionierenden Eiweißverdauung hilft eine Kur mit der Papaya.

Das Fruchtfleisch kann hellorange oder erdbeerfarben sein. Die Papayas sind reif, wenn die Haut sich gelborange färbt und die Frucht dem Druck nachgibt. Die schwarzen Kerne sind bitter und sollten nicht gegessen werden (obwohl manche darauf schwören, dass sie zu einer besseren Verdauung verhelfen). Der Geschmack einer reifen Frucht erinnert an eine Melone, und ebenso lässt sie sich auch verwenden. Eine unreife Papaya kann man gefüllt und gebacken als herzhafte Beilage reichen oder für Suppen und Curry- Gerichte weiter verarbeiten. Der Papaya-Saft ist, dank seines Enzyms, eine ausgezeichnete Marinade, die das Fleisch zart macht.

Die im Aussehen und auch etwas im Aroma an gelbe Melonen erinnernden Früchte aus dem tropischen Amerika kamen vor gut zweihundert Jahren in den Orient. Obwohl die Papaya auf Bäumen mit dicken, fleischigen und unbelaubten Stämmen wächst, ist sie verwandt mit dem Kürbis und der Melone. Sie heißt also auch durch ihre Abstammung mit Recht und nicht nur wegen ihres Geschmacks „Baum- Melone“. Die Früchte werden grün geerntet und reifen nach. Sie schmecken roh am besten, wenn sie reif gekauft und so bald wie möglich verbraucht werden. An einem kühlen, feuchten Platz halten sie sich jedoch etwa eine Woche.

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gABYS tIPP

Beim Konsum sollte man beachten, dass das süßliche Fruchtfleisch Zitronensaft braucht, um sein Aroma zu erhöhen.

Exoten sind aus dem „Obstloch“ im Winter nicht mehr wegzudenken. Sie enthalten allesamt viele Vitamine und Mineralien. Da ihre Vitalstoffe meist in eine dicke Schale eingepackt sind, überstehen sie unbeschadet auch weitere Transportwege.

Ob pur, als Salat zubereitet, als Smoothies oder frisch gepresster Saft, die Papaya tut der Figur gut und lindert Magen Darm- Beschwerden.



Ananas

Einkaufstipps aNANAS


Die Ananas kommt aus Afrika, Brasilien, Cuba und von den Azoren zu uns. Die zum Export bestimmten Früchte werden grün gepflückt und müssen zirka ein Jahr nachreifen. Es sei denn, es handelt sich um die „Flugananas“ von den Azoren. Die können wir in Portugal in perfektem Erntegrad gereift erwerben; sie ist zum sofortigen Gebrauch bestimmt. Ganz allgemein gilt: Die dunkleren, die reifen und damit aromatischeren sind teurer als die hellen.

Die gut ausgereifte Frucht gibt auf Druck an Kuppe und Stielende nach, die Blätter der kleinen Rosette sind leicht herauszuziehen.

Inhaltsstoffe aNANAS

Die süßsaure Exotin enthält im Strunk das Enzym Bromelin.

Das kurbelt nicht, wie so oft behauptet, die Fettschmelzung in

den Zellen an. Aber dafür schneidet Bromelin die großen Eiweißmoleküle klein, so dass sie der Zelle leichter zugänglich sind. Und Eiweiß ist bekanntlich ein wirkungsvoller Fatburner. Essen Sie deshalb auch das etwas harte Mittelstück mit. Ananas liefert Kalium, Magnesium, Eisen, Jod und Zink – alles Mineralien, die sich positiv auf den Fettstoffwechsel auswirken.

Eine reife Ananas duftet intensiver als eine unreife und gibt am Stielansatz bei leichtem Druck nach. Die aromatische Ananas verdankt ihren Namen den Indianern, die sie „nana meant“, köstliche Frucht, nannten. Die Spanier bezeichneten sie wohl wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Pinienzapfen als „piñon“, die Engländer übernahmen es, und so wurde „pineapple“, ein Pinienapfel, daraus. Die Portugiesen, die die Spanierim Kampf um Kolonien und Seemacht später ablösten, gaben der erlesenen Frucht wieder ihren richtigen Namen–ananaz.

„Die Königin der Früchte, von der nicht mit Unrecht behauptet wird, sie vereine die Süße des
Honigs mit dem Geschmack der Erdbeere, dem Duft des Weines, dem Aroma des Pfirsichs und der Saftigkeit der
Melone“

Neben ihren inneren Werten die Ananas ist kalorienarm und enzymreich ist auch ihr hübsches Äußeres als
Dekoration nicht zu verachten.


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